linkkaufbasierende Suchmaschinenoptimierung, mögliche Gefahrenquellen

Die obligatorische Lektüre diverser SEO-Blogs und Foren machte mich auf eine immer wieder auftauchende Frage aufmerksam:

„Was passiert mit meinen Links, wenn ich den Deal mit meiner SEO-Agentur aufkündige?“ oder „Stürze ich nach Beendigung des Engagements ab?“

Die Beantwortung dieser Fragen ist niemals leicht. Sie zeigt jedoch gravierende Mängel in der jeweiligen Strategie auf. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass unsere Anfragenden sehr genau nachhaltige Lösungen einfordern die einen Absturz nach Dealbeendigung ausschließen oder nicht im Verbrennen einer Domain münden. Wenn allerdings die honorarpflichtige Suchmaschinenoptimierung nahezu ausschließlich auf dem Tausch, Kauf und Miete von Verlinkungen basiert, erscheint mir eine Löschung mit Dealbeendigung als logisch. Der Grund ist relativ einfach: Links verbrauchen u.U. wertvolle Ressourcen welche für nachfolgende Geschäfte einsetzbar wären. Diese Ressourcen erfordern eine ständige Pflege und produzieren Kosten betr. Hosting, inhaltliche Gestaltung und Design. So gesehen ist es selbstverständlich Aufgabe des jeweiligen Dienstleisters, das eigene Klientel vollumfänglich, nachhaltig und abgesichert aufzuklären. Dies scheint – gemessen an den vielen Angstschreien – nicht immer der Fall zu sein und gelegentlich frage ich mich, ob diese Strategie (also Linkkauf etc.) nicht eine besondere Form von „Blackhat“ ist. Was mich auch immer wieder wundert ist, dass diese Strategieansätze verfolgt werden, obwohl nach diversen Meldungen von „offizieller Stelle“ Linkkauf, Linktausch und Linkmiete böse ist.

Technisch betrachtet kann man ein kurzfristiges Wegbrechen diverse Links definitiv als Kommunikationsabbruch definieren. Ist also ein Link – welcher physisch nicht mehr existiert – noch erfasst, wird Dieser durch diverse Suma-Bots besucht. Stellt ein Bot fest, dass die physische Existenz nicht mehr gegeben ist, findet selbstverständlich eine rankingbezogene Abgewichtung der zu promotenden Seiten statt. Dieser Zustand ist in etwa vergleichbar, wenn bspw. diverse Medien ad hoc nicht mehr über einen Star publizieren – das Objekt (in diesem Fall bspw. eine Teenieband) wird also „vergessen“. Fallen wenige Links weg, ist das „Vergessenwerden“ reparabel – werden viele oder alle (!) Verlinkungen gelöscht und lagen die ehemaligen Backlinks auch auf gut besuchten / indexierten Seiten, wäre ein Totalverlust einzukalkulieren.

Also wie macht man es richtig? Am besten ist es natürlich, man verzichtet auf das Eingehen diverser Abhängigkeitsverhältnisse. Mir ist es persönlich zu risikoreich und zu aufwändig, ständig Linktauschpartner schnorren zu müssen oder zu hoffen, dass Partner XYZ auch „standardkonform“ arbeitet. Ganz ehrlich: es gibt keine Garantie, dass ein geschnorrter Linkspender auch ein ordentlicher Linkspender bleibt. Vermutlich ist das der Grund, warum ich mich jahrelang mit Netzwerkstrukturen und WWW-basierende Kommunikationsprozesse beschäftige.

Will man eventuelle Gefahrenquellen minimieren oder u.U. sogar ausschließen, stellt man sehr schnell fest dass die Suchmaschinenoptimierung auf vielen verschiedenen und idealerweise voneinander unabhängig aufgestellten Säulen basieren muss. Eingebunden in ein großes SEO-Konzept kann das – von mir ungeliebte – Tauschen von Links durchaus eine sinnvoller Ergänzung darstellen, jedoch vielleicht nur zu 5%.

Selbstverständlich sind grundlegende Aufklärungsaktivitäten vonnöten. Der Dienstleistungsabnehmer der Suchmaschinenoptimierung MUSS in Form von Erläuterungen im SEO-Prozess eingebunden sein. Ich gehe hier z.T. so weit, dass ich unseren Klienten immer eine Basisschulung „verpasse“.

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