Gedanken zur Zusammenarbeit mit Projektvermittleragenturen

Vor einigen Wochen entdeckte ich eine faszinierende Ausschreibung in der persönlichen Filterblase aus irgendeinem Socialmedium mit Schwerpunkt auf „B2B“. Es handelte sich hierbei um ein zu lösendes Marketingproblem mit folgenden Spezifikationen:

– Teamaufbau
– techniklastige Branche mit recht ordentlichen Umsätzen
– Strategieentwicklungen für die üblichen Marketingsäulen aus dem Bereich „Organisch“ (also: Content, SEO, Socialmedia, Reputationsaufbau, Marktanalysen)

Nach diversen Gesprächen und der üblichen NDA-Unterzeichnung (daher: hier gibts keine Namen und konkretere Benennungen!) verstand die Agentur, dass wir ein Betrieb und keine Einzelpersonen sind. Das war – auf dem ersten Blick – ein gewaltiger Fortschritt gegenüber anderen Gesprächen mit anderen Agenturen.

Die konkrete Gesprächsführung gestaltete sich wiefolgt:
(a) Unterzeichnung der NDA
(b) Übermittlung eines Lebenslaufes
(c) Darstellung von Projekten.

Das Gesprächsklima war soweit interessant und angenehm, jedoch tauchten merkwürdige Aspekte auf. Diese animierten mich, folgende Agenturzusammenarbeitsbedingungen zu definieren:

(a) NDA
Die Unterzeichnung von NDAs ist und bleibt immer obligatorisch. Hier erwarten wir eine funktionsfähige Faxnummer. In bestimmten Fällen erwarten wir ebenfalls unterschriebene NDAs und diese kommen zum Einsatz, wenn das ausgeschriebene Projekt Kontaktdaten von Referenzen erwartet.

(b) Lebenslauf
Der Lebenslauf lässt sich problemlos auf den XING-Profilen einsehen und die Wobus & Lehmann GbR versendet diese Dokumente nicht, da die Wobus & Lehmann GbR primär im Projektgeschäft tätig ist.

(c) Projektübersichten
An entsprechenden Stellen und in diesem Blog befinden sich Projektübersichten, welche – meistens – stark anonymisiert dargestellt werden. Dies dient unserem und dem Schutz der jeweiligen Geschäftskontakte. Einige Geschäftspartner_innen erlauben die Freigabe von Kontaktmöglichkeiten, jedoch erwarten wir die lückenlose Offenlegung der involvierten Personen (Wer liest das Ganze? Wer ist Ansprechpartner?) im Vorfeld und in Schriftform.

(d) Zusammenarbeiten, Abrechnungen usw.
Mir ist in den letzten Gesprächen aufgefallen, dass die Agenturen Zahlungsziele von bis zu 40 Werktage wünschen. Dies widerspricht unserer Geschäftspolitik und wir akzeptieren ein Zahlungsziel von maximal (Ausnahmefälle! Individualabsprachen!) 30 Werktage ab Rechnungsversand (jeweils 15. des aktuellen Arbeitsmonats). Auch ist aufgefallen, dass Reisekosten ausgelegt werden müssen. Reisekosten werden von uns getragen, wenn sich der Klient in Leipzig und nähere Umgebung befindet ODER wenn entsprechende Absprachen getätigt werden. Keinesfalls sollten diese Reisekosten jedoch hohe dreistellige Summen je Woche betragen. Darüber hinaus: viele Gespräche mit Agenturen ergaben auch, dass wir uns um Unterkünfte zu bemühen haben. Das lässt sich in Einzelfällen und mit einer gewissen Budgetplanung realisieren, jedoch ist auch dieser Ausgabeposten keineswegs ein Automatismus. Wir erwarten also, dass die Agenturen sich proaktiv um Reise- und Unterbringungsorganisationen bemühen. Auch müssen die Agenturen verstehen (können), dass besonders großzügige Zahlungszielvereinbarungen oder Vorkasseleistungen Vertrauen in besagte Agentur verlangen. Ich oder „wir“ können auf Basis von alltäglichen Akquisegesprächen nicht erkennen, wie zahlungskräftig eine Agentur ist und ob diese Agenturen unter Zahlungsausfälle leiden.
Ein besonders interessanter Fall erreichte mich vor ca. 2 Wochen. Wir waren zu diesem Zeitpunkt in der sog. „engeren Auswahl“ bei einer Agentur und aus besagter Agentur wurde uns ein weiteres Projekt angetragen, welches sich im selben Zeitfenster wie Projekt Nr.1 befand. Hier mache ich mir natürlich Gedanken zur Professionalität solcher Agenturen, wenn in den internen Systemen offensichtliche Zeitüberschneidungen gar nicht erfasst werden.

Meine Gedanken zu Instagram-Bots

Vor einiger Zeit entdeckte ich zwei äußerst aktive Fans auf einem unserer wichtigsten Accounts. Eine Person stammt aus Leipzig und bewirbt sich selbst anhand ihrer Körpergröße und die andere Person bewegt sich im Umfeld „Fotografie – allgemein“. Interessant bei beiden Accounts ist hier, dass Diese beim besagten Account (weit über 8000 Posts!) überwiegend Publikationen aus bspw. den Jahren 2012 und 2013 „liken“.

Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich bis dato nicht den geringsten Gedanken an Bots verschwendet hatte und mir deren Existenz eigentlich auch nicht klar war, bis ich – rein zufällig – den ersten Accountinhaber in der Stadt traf. Das Gespräch war interessant und hier wurde mir die Namen der Bots genannt. Ausgehend von entsprechenden Recherchen und Testläufen gelang mir das Analysieren der Muster solcher Bots.

Also, Indikatoren für verwendete Bots können (!) sein:

– das Liken von veralteten und extrem alten Posts
– das Liken von Posts, deren Infos / Tags / Inhalte absolut keine Querverbindung zum likenden Account aufzeigen
– das Absetzen von Kommentaren mit „wenig Inhalt“ („grandios“, „like“ und diverse Piktogramme)
– Muster im Liken anhand der Likezahl (nur 5, nur 3)
– Muster im Liken anhand bestimmter Zeitpunkte
– Muster im Liken anhand fester Hashtags

Ich bekomme ständig Rückmeldungen über IG-bezogenen Strategien, Bots und Bedürfnisse bezüglich Instagram. Eine der wichtigsten ist – natürlich – das Erwirtschaften von möglichst großen Fanzahlen. Hin und wieder schaue ich mir gern einmal Zahlen und konkrete Beispiele an. Ausgehend von diesen oder jenen Erkenntnissen entstand unser eigener Instagram-„Bot“, welcher durchaus recht interessante Ergebnisse produzierte:

Account aus dem Bereich Tourismus
– ca. 4 Wochen Betreuung
– themenspezifische Fotos, Motive
– Schwerpunkt: eigene Fotos
– Ergebnis => ca. 200-220 Likes bei 25% der Posts
– gute Durchklicks auf die hinterlegten Links (bit.ly)
– ca. 2500 aktive Fans

Account aus dem Bereich Wohnen // Inneinrichtung
– ca. 6 Wochen Betreuung
– Fotos mit konkreten Einrichtungsszenarien
– Ergebnis => ca. 130 Likes bei 20% der Posts
– ca. 1500 aktive Fans

Account aus dem Bereich Softwareentwicklung „B2B“
– ca. 4 Wochen Betreuung
– Fotos mit Schwerpunkt: „Der Betrieb“
– konkrete Impressionen aus den Büros, dem „Leben“
– Ergebnis => ca. 60 Likes bei 10% der Posts
– ca 4500 aktive Fans
– gute Durchklicks

Diese Beispiele wurden hauptsächlich durch die Unterstützung der Software erwirtschaftet, die ich auf diesem Blog hin und wieder beschreibe. Ausgehend hiervon, der konkreten Umsetzung des Tools und der Features empfehle ich folgende Vorgehensweise bei der automatischen, halbautomatischen oder manuellen Strategie.

1. Like nur die neuesten Medien der ausgewählten Hashtags und setze hier ein Limit von maximal 20 Likes!
2. Recherchiere die Tags vorher nach deren Reichweiten und Reichweitenveränderungen!
– siehe meine Ausführungen zu Tagrecherche via API von Instagram
– beachte die Reichweitenveränderungen je (!) Beobachtungszeitraum
3. Erzeuge keine Muster in den Likes!
– Zeitpunkt
– keine Fixierung auf einen oder wenige Accounts
4. Bediene Trends!
– Inspirationsquellen sind: Werbung (TV), Influencer, Medien allgem.
5. Bleib beim Thema!
– Definiere Deine Tageinstiegspunkte hauptsächlich auf Basis Deiner Posts und Inhalte!
6. Bleib bei Deiner Zielgruppe!
– Inspirationsquellen sind: Tagsammlungen der gewünschten Fans und Nebentags zum Hauptthema

Im Gegensatz zu vielen Kolleg_innen habe ich eine eher neutrale Haltung zu den Werkzeugen „Bots“ oder „Instagram-Bots“. Ich empfehle allerdings, diese Tools nur dann einzusetzen, wenn man sich Folgendes auch bewusst macht:

– es kann bei falscher Konfiguration schief gehen
– man setzt die nicht ein, weil „jede(r) es macht“
– sie können niemals die mangelhafte Qualitäten von Posts ersetzen
– sie können niemals fehlende Zielgruppen kompensieren
– der Support und die Weiterentwicklung kann eingestellt werden
– IG könnte Muster erkennen und einzelne Bots aussperren

1. Erfurter Gründer Summit – Erfahrungen, Gedanken und allgemeines Fazit

Letzten Donnerstag hatte ich das Vergnügen gehabt, beim Gründer Summit über die „Werthaltigkeit“ der Suchmaschinenoptimierung reden zu dürfen. Aufgrund diverser Erfahrungen aus meiner Neugründerzeit war ich selbstverständlich etwas skeptisch, aber letztendlich wurde ich durch viele Gespräche davon überzeugt dass man Jungunternehmer / Neugründer-Events als „pragmatisch“ und „hilfreich“ bezeichnen kann. Hier hat sich tatsächlich ein System herausgebildet, wo Neugründer effektive Hilfe bei den vielfältigen und bekannten „Startschwierigkeiten“ erhalten können.

Bezogen auf die Suchmaschinenoptimierung hat es mich sehr erstaunt, dass im Rahmen der Existenzgründungsförderung hier z.T. extrem niedrige Schwerpunkte in Form von Beratungen und finanzielle Unterstützung gesetzt wird. Gerade für Startups ist eine effektive und (relativ) schnelle Platzierung im WWW von existenzieller Bedeutung. Ich hatte hier zusammen mit stollberg-marketing.de / Julia Stollberg über die Ansprache von Zielgruppen im „realen“ Leben und der Übertragung entsprechender Erkenntnisse auf das Internet gesprochen.

Ich war äußerst positiv überrascht über das Engagement und die Qualität der anwesenden Unternehmer. Mir gefallen besonders die Arbeiten von studio-augenmerk.de und pepperbill.com. Ein Schwerpunkt des „Studio Augenmerk“ ist die fotografische Darstellung von Lebensmitteln mit einer besonders effektiven Produktion eines „Kaufimpulses“. Pepperbill entwickelt und vertreibt IOS-basierende Abrechnungslösungen für Gastronomiebetriebe.

Gedanken zum aktuellen G-Update

Nun wird es Zeit, dass ich mich zu diesem Thema auch einmal äußere.

Gerade in der letzten Zeit landeten einige Erfahrungsberichte und Reports auf meinem Tisch. Die Grundaussagen waren i.d.R. immer massivste Abstürze in den Positionen in Verbindung mit Traffic- und Umsatzverlusten. Wie kommt das?

Einige (für mich identifizierbare) Ursachen sind:

  1. Eindeutiger / Einseitiger Linkaufbau mit Verweis auf die Hauptdomain und wenigen Unterseiten (Kategorieseiten etc.)
  2. Klassische Offpagemaßnahmen wie bspw. Katalogeinträge, Artikelverzeichnis, Artikeltausch, Blogcommentspam, SocialBookmarking bei „statischen“ Plattformen
  3. Offpagearbeiten an „statischen“ und „kleinen“ Projekten
  4. Kritiklose Verwendung vermeintlich „sicherer“ Offpage-Techniken (Linktausch, Artikeltausch, usw. usw. usw.)
  5. zu starke und zu eindeutige Optimierung auf Money-Keys (Anker-Texte, Ankertexte in Blogcommentspams usw.)
  6. Kritiklose Verwendung div. Analysetools. Man sollte sich hier auf eigene Erkenntnisse verlassen und die bekannten Analyseanwendungen als Ergänzung oder zum Gegencheck verwenden. Ein unfassbar hoher Sistrix-Index ist noch lange kein Garant für Traffic und Umsatz.
  7. Religiöse Interpretation von Begriffen wie „Blackhat“ und „Whitehat“.

Nimmt man an, dass das Internet EINE Abbildung des realen Lebens ist, lassen sich die bekannten Probleme anhand folgender Liste lösen.

  1. Behandle Deinen Webshop wie ein Ladengeschäft und bewerbe JEDES Produkt.
  2. Sprich über jedes einzelne Produkt, stelle die Qualitäten der Produkte werbewirksam dar.
  3. Sprich mit möglichst vielen Menschen über Deine Produkte und stelle die Qualitätsmerkmale DEINER Produkte bei JEDEM Gespräch dar. Versuche möglichst viele verbindende Elemente herzustellen.
  4. Sprich mit möglichst verschiedenen Menschen über Deine Produkte.
  5. Identifiziere die Orte an denen sich Deine Zielgruppe aufhält.
  6. Analysiere die Wirksamkeit Deiner Werbemaßnahmen und passe das Werbeportfolio ggf. an.
  7. Bilde Dir Deine eigene Meinung über die Wirksamkeit Deiner Werbemaßnahmen anhand EIGENER Zahlen (Umsatz!, Rückmeldungen und Bewertungen Deiner Kunden).
  8. Gestalte Deinen Shop einladend und frage Dich selbst: Würden meine Freunde, meine Familie, Freunde meiner Freunde und Dein komplettes soziales Umfeld bei mir einkaufen? Falls ja – warum? Falls nein – warum nicht?
  9. Lass Deine Produkte für Dich sprechen.
  10. Verbinde Deinen Shop mit Deinen Produkten. Deine Produkte müssen „erzählen“, dass Du der beste Anbieter bist. (Service, Zahlungsbedingungen usw.)

Treibt man diese Gedanken weiter, ergeben sich folgende Vergleiche:

  1. Werbetafel = Blog, Hochwertige Werbetafel an einer Hauptstraße = Blog auf TDL (Keyworddomain)
  2. Flyer verteilen = Twitter, Facebookaktivitaeten
  3. Kundschaft in das Ladengeschäft locken = Kleinanzeigenkampagnen
  4. Zielgruppen suchen, neue Zielgruppen identifizieren = Gästebuchkommentare, Blogkommentare
  5. auf Fachmessen Kunden ansprechen, neue Kunden identifizieren, Zielgruppe(n) beraten = Forenposting, Forenaktivität, Pressemeldungen schreiben und veröffentlichen
  6. Produkte in der Anwendung zeigen = Teilnahme an Fotocommunities, Aufbau fotolastiger Werbemedien (Blogs, Flickr, Instagram)

Man kann die o.g. Listen sicherlich noch weiter führen. Ich habe im Rahmen meiner Aktivitäten immer wieder festgestellt, dass die Suchmaschinenoptimierung nichts anderes als eine spezielle Werbeform ist, welche viele Unterformen zusammenführt. Es bringt also i.d.R. wenig Umsatz, die Gesamtheit aller Werbemaßnahmen auf die Bekanntgabe einer Shopexistenz auszurichten. Logisch und „werthaltiger“ ist es, jedes einzelne Produkt und jedes produktive Element eines Shops bekannt zu geben und zu bewerben. Übertragen auf meine „spezielle“ Interpretation der Suchmaschinenoptimierung denke ich, dass besagte Elemente als eine Anhäufung vieler kleiner Domains sind welche wie jede TLD einzeln zu bewerben sind.

Ich bin persönlich nicht der Meinung, dass die „klassische“ SEO stirbt und Marktanteile an SEM / SEA abgeben wird. Vermutlich wird sich die Branche als „globales“ Beratungsinstrument verstehen lernen. Bekannte Dienstleistungen wie Eintragsservices oder Socialmediaoptimierungen etc. werden sicherlich weiter bestehen bleiben, allerdings unter dem „Dach“ der „pragmatischen Suchmaschinenoptimierung“.

Der „pragmatische Suchmaschinenoptimierer“ (auch Team, Agentur usw.) wird sich vmtl. weiter als „Universaltalent“ entwickeln müssen. Viele der o.g. Probleme ergeben sich z.T. aus fehlendem Überblickswissen. Selbstverständlich muss ein SEO (Web)programmiersprachen zumindest „lesen“ können, selbstverständlich müssen die Charakteristika der technischen Grundlagen diverser „Linkspender“ verstanden werden und selbstverständlich müssen die SEO-Dienstleister gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Trends erfassen können.

Zum Weiterlesen:

http://www.seo-united.de/blog/seo/bisherige-erkenntnisse-zum-google-penguin-update.htm

http://www.sem-deutschland.de/seo-tipps/neues-google-such-algorithmus-update-betrifft-3-der-deutschen-suchanfragen/

http://www.website-boosting.de/blog/2012-05-02/penguin-update-google-seo-filter.html