Gerücht: „https ist ein Garant für ein besseres Ranking“ …

Irgendwann in den letzten Tagen unterhielt ich mich äußerst angeregt mit einem Anbieter für SSL-Zertifikate. Besagter Akteur bestand auf die Richtigkeit und Belastbarkeit der – im Titel – angesprochenen Hypothese ohne jedoch konkretes Zahlenmaterial und Studien eingehen zu können.

Also wie kommt diese Aussage eigentlich zustande? Im August diesen Jahres kommunizierte die Firma Google „https als Rankingfaktor“ und erwähnte hierbei: Webseiten, welche sensible Strukturen via https schützen, erhalten einen Vorteil in der Kalkulation der Rankings. Was versteht man hierbei unter „sensibel“? Nunja:

  1. Bestellabläufe in Webshops.
  2. Nutzerrelevante Angaben, Formulare: Adresshinterlegungen, Namensnennungen, Bestellungen etc.
  3. u.v.m.

Ob nun ein komplettes Projekt als „sensibel“ eingestuft werden kann oder sollte, bleibt natürlich jedem Webmaster und dessen Zielgruppenanalysen überlassen: im Regelfall kann man sich auf die klassischen Formulare und Prozesse etc. beschränken.

Unsere Beobachtungen laufen derzeit auf die Formulierung folgender Thesen hinaus:

  1. Eine Komplettumstellung von etablierten Projekten wirkt eher schädlich. (Auf Linkweiterleitung ist zu achten.)
  2. Die Teilumstellung auf SSL von sensiblen Teilen der Projekte zeigt im Longtailbereich auf der Produktebene geringfügige Positivschwankungen (max. eine Seite springend).

Generell wundere ich mich persönlich, warum hieraus der Charakter einer „Neuigkeit“ oder sogar „Innovation“ entwickelt wird: immerhin ist die Verschlüsselung sensibler Dateneingabefelder u.a. im eCommerce-Umfeld etwas, was man als „alltäglich“ oder „üblich“ bezeichnen kann. Gerade wenn man sich die branchenüblichen Herstellungskosten von eCommerce-Anwendungen anschaut, muss man unterstellen, daß selbstverständlich die jeweils sensiblen Bestandteile der jeweiligen Projekte in geeigneter Form verschlüsselt werden.

Weiter lesen:
Hinweise auf die Umstellung auf HTTPS